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Damenopfer Dritter Teil – forcierte Remisideen

Publiziert am von Markus Regez

Unser Thema „Damenopfer“ ist beinahe unerschöpflich. Denn die Hergabe der stärksten Figur kann hie und da auch eingesetzt werden, um eine schlechter stehende Position ins Remis zu retten! Dieses Thema hat nicht nur die Fantasie der Studienkomponisten angeregt, sondern hat auch dazu geführt, dass unzählige gewonnene Positionen durch Unachtsahmkeit noch ins Remis verdorben wurden. Legendär sind Patt-Tricks beispielsweise in Damen-Endspielen! Im Buch „Van Perlos Endgame Tactics“ lassen sich zahlreiche Beispiele finden, von denen ich einige vorführe. Weitere Remis-Ideen können helfen, den halben Punkt zu retten: ewiges Schach, Zugwiederholung und die Festung.
Bei der Durchsicht diverser Taktikbücher stiess ich auf viele interessante Positionen. Und ganz erstaunlich selbst Weltklasse-Spieler sind nicht immun gegen versteckte Remis-Ideen! Reshevsky, Ribli, Keres, Browne und den ehemaligen Fernschach-Weltmeister Nesis verloren wertvolle halbe Punkte. Es lohnt sich deshalb für jeden Turnierspieler, sich auch mit Remis-Kombinationen oder Remis-Tricks zu beschäftigen. Den faulsten Trick von allen brachte der Indonesier Ardijansyah mit Schwarz spielend gegen den Schweizer Gereben bei der Olympiade 1970 in Siegen. In einer hoffnungslosen Lage knallte er seine Dame auf das Brett und rief „Stalemate“. Gereben erschrak und willigte ins Remis ein. Der Indonesier räumte auf der Stelle die Figuren in die Holzkiste – erst später wurde Gereben bewusst, dass es gar kein Patt war!

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